Brandmeldeanlagen Hamburg – Alles, was man wissen muss
Der betriebliche Brandschutz ist eine komplexe und auf dem ersten Blick eine undurchsichtige Thematik. Vor allem dann, wenn man damit zum ersten Mal konfrontiert wird, bleiben viele Fragen offen. Brandmeldeanlagen (BMA) sind komplexe Systeme der Gebäudesicherheitstechnik.
In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen alles, was Sie zum Thema Brandmeldeanlagen aus Hamburg wissen müssen.
Was ist eine Brandmeldeanlage?
Die Gefahr eines Brandes ist immer präsent. Durchschnittlich 184.500 registrierte Brände / Jahr (Quelle: Statista), allein in Deutschland, sprechen ein klares Bild und sorgen für Schäden in Milliardenhöhe.
Damit die Gefahr eines Brandes minimiert werden kann, gibt es Brandmeldeanlagen (BMA). Diese nehmen eine zentrale Rolle im Rahmen der Sicherheitstechnik an und dienen dazu Brände frühzeitig zu erkennen und zu helfen den Schaden so gering wie möglich zu halten.
Jede Sekunde zählt. Je früher der Brand erkannt wird, desto schneller kann eine Hilfe leistende Stelle benachrichtigt werden.
Wie die folgende Abbildung verdeutlicht, ist die frühzeitige Erkennung eines Brandes entscheidend für die daraus resultierende Gefahr für den Menschen sowie die sich ergebende Schadenshöhe.
Mithilfe einer Brandmeldeanlage lassen sich rechtzeitig Maßnahmen zur Abschottung eines Brandes einleiten. Auch der Zugang für die Feuerwehr und andere Hilfe leistende Stelle wird dadurch sehr erleichtert. Die Löschmaßnahmen können früher erfolgen.
Wenn also keine Brandmeldeanlage vorhanden ist, ist es dem Zufall überlassen, ob ein Brand rechtzeitig erkannt wird. Wenn bereits Flammen schlagen oder dichte Rauchschwaden aus dem Gebäude tritt, ist eine effektive und effiziente Brandbekämpfung oftmals nur sehr schwierig möglich.
Welcher Brandmelderarten gibt es?
In der Regel gibt es 3 Kategorien von Brandmeldern.
- Automatische Brandmelder
- Nicht-automatische Brandmelder
- Rauchwarnmelder
Normalerweise beinhaltet eine Brandmeldeanlage automatische und nicht-automatische Brandmelder. Rauchwarnmelder kommen weitestgehend im privaten Umfeld zum Einsatz. Selbst wenn diese vernetzt sind, spricht man nicht von einer Brandmeldeanlage.
Automatische Brandmelder
Diese können Brände bereits bei der Entstehungsphase erkennen und frühzeitig warnen.
Meldertyp |
Beschreibung |
Optische Melder |
Optische Melder reagieren auf Trübungen in der Luft. Rauchpartikel, die während des Verbrennungsprozesses freigesetzt werden, werden optisch erkannt. |
Thermische Melder |
Thermische Melder detektieren Temperaturunterschiede. Sie reagieren, wenn die Raumtemperatur einen bestimmten Wert überschreitet oder überdurchschnittlich schnell ansteigt. |
Optisch-thermische Multisensormelder |
Optisch-thermische Multisensormelder kombinieren optische Analyseverfahren mit dem Thermomaximalprinzip bzw. Thermodifferentialprinzip. |
Optisch-thermische Gas-Multisensormelder |
Optisch-thermische Gas-Multisensormelder kombinieren eine optische Sensorkammer, einen Thermosensor sowie ein elektrochemisches Element zur Kohlenmonoxidanalyse. |
Ionisationsrauchmelder |
Ionisationsrauchmelder nutzen einen radioaktiven Strahler, um nahezu unsichtbare, kaum reflektierende Rauchpartikel zu erkennen. Zwischen zwei geladenen Metallplatten bewegen sich Ionen in der Luft, so dass Strom zwischen den Platten fließen kann. Gelangen Rauchpartikel zwischen die Platten, so stören diese die Leitfähigkeit in der Luft. Der Strom wird kleiner und der Melder schlägt Alarm. |
Flammenmelder |
Flammenmelder werden durch ultraviolettes Licht aktiviert, welches sich bei Flammenbildung einstellt. Häufig kommen mehrere Sensoren zum Einsatz, um einem Fehlalarm – z. B. durch Fotoblitzlicht – vorzubeugen. |
Sondermelder |
Neben den herkömmlichen Brandmeldern gibt es Sondermelder, die bspw. bestimmte Gase erkennen. |
Nicht-automatische Brandmelder
Der bekannteste nicht-automatische Brandmelder ist wohl der klassische Handfeuermelder. Er ist durch eine Glasscheibe geschützt, die im Brandfall eingeschlagen werden muss. Danach kann man durch Betätigung des Knopfes den Feueralarm auslösen. Der Alarm wird dann an die Brandmeldezentrale weitergeleitet.
Welcher Brandmelder für welchen Zweck?
Brandmelder können für unterschiedliche Bereiche eingesetzt werden. Je nach Zweck machen andere Brandmeldearten Sinn. Wir unterscheiden hierbei optische, thermische, sowie Multisensormelder, die auf mindestens zwei Kriterien (beispielsweise Rauch und Wärme) reagieren. Mithilfe der Verknüpfung verschiedener Signale, lassen sich Störgrößen effektiver erkennen und Fehlalarme in deutlichem Maße reduzieren
Meldertyp |
Einsatzkriterien |
Anwendung |
Typische Objekte |
Optische Melder |
Rauchentwicklung, keine / geringe Wärmeentwicklung, keine sichtbaren Flammen |
zum frühzeitigen Erkennen von Schwelbränden mit großen und hellen Rauchpartikeln |
kleine und mittlere Überwachungsbereiche, wie z. B. Büros |
Thermische Melder |
starke Wärmestrahlung, Wärmeentwicklung |
Detektion von offenen Bränden in kleinen Überwachungsbereichen |
im Bereich Sachschutz (Lagerhallen, Büros) bzw. Orte mit starker natürlicher Rauchentwicklung, z. B. industrielle Anlagen, Großküchen |
Optisch-thermische Multisensormelder |
Rauchentwicklung sowie starke Wärmeentwicklung |
schnelle Detektion von Bränden mit Rauch- u. Flammenentwicklung |
mittlere und große Überwachungsbereiche, z. B. Großraumbüros |
Optisch-thermische Gas-Multisensormelder |
Entstehungsbrand mit langsamen Verlauf, CO-Gasentwicklung |
Überwachungsbereiche mit hohen Erfordernissen an den Personenschutz |
Hotels, Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, Einkaufszentren, Parkhäuser und Tiefgaragen |
Ionisationsrauchmelder |
besonders empfindlich, auch auf kleinste Rauchpartikel |
aufgrund radioaktiver Strahlung in Deutschland oftmals untersagt (Ersatz durch optische-thermische Melder) |
Anwendung beschränkt sich heute auf spezielle Aufgaben, bspw. auf Schiffen oder in besonders explosionsgefährdeten Bereichen |
Flammenmelder |
hohe Emission (IR, UV), z. B. bei brennbaren Flüssigkeiten und Gasen |
Überwachungsbereiche mit erhöhter Brandgefahr |
industrielle Anlagen, Lagerhallen |
Sondermelder I – linienförmige Wärmemelder |
Orte, an denen punktförmige Melder nicht eingesetzt werden können |
Einsatz bei schwierigen Umgebungsbedingungen (z. B. Schmutz, Hitze, Kälte, Feuchtigkeit) |
z. B. Tunnels, Parkhäuser, Kühlhäuser, , Kraftwerke, |
Sondermelder II – linienförmige Rauchmelder |
Linienförmige Rauchdetektion auf Basis einer Art Lichtschranke zur Raucherkennung |
Einsatz in großflächigen Objekten, in denen punktförmige Melder in übermäßiger Zahl erforderlich wären |
z. B. Flughäfen, Einkaufszentren, große Bahnhöfe |
Sondermelder III – Ansaugrauchmelder |
Detektion mittels Überprüfung angesaugter Luft |
Dort, wo ein verdeckter Einsatz erforderlich wird, z. B. in öffentlichen Gebäuden |
z. B. in Museen, Theatern, Konzerthallen, |
Sondermelder IV – Wärmebildkameras |
Ermittlung von Temperatur- |
Dort, wo andere Detektionsverfahren nicht bzw. zu spät reagieren oder besondere Stör- |
z. B. auf Schrottplätzen, in Müllverbrennungsanlagen |
Wer benötigt eine Brandmeldeanlage?
Im gewerblichen Umfeld in Hamburg findet man in der Regel fast immer eine Brandmeldeanlage, auch wenn diese nicht gesetzlich oder baurechtlich vorgeschrieben sind.
In der Regel sind aus Sicherheitsgründen Brandmeldeanlagen in Unternehmen behördlich vorgeschrieben. Entweder durch eine Bauverordnung, welche allgemeine oder branchenspezifische Vorgaben, bspw. für Hotels, definiert, durch Berufsgenossenschaften / Versicherungen oder individuelle bauaufsichtliche Forderungen.
Brandmeldeanlagen im Hotel
Das Thema Brandschutz im Hotel richtet sich nach der Bauart sowie der Ausstattung des Hotels. Grundlage bildet die Landesbauordnung sowie die branchenspezifische Sonderbauordnung für Beherbergungsstätten. Diese ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und es gibt Bundesländer, die gar keine haben.
Die Sicherheit der Hotelgäste ist das wichtigste Ziel aller Brandschutzmaßnahmen.
Folgende Kriterien sind besonders für Hotels wichtig:
- Brandmeldeanlage mit integrierter Sprachmeldung für direkte Anweisungen auf dem Hotelzimmer
- Eindeutige Fluchtweglenkung, da Hotelgäste sich nicht gut auskennen.
- Sichere Detektion in verschiedenen Umgebungen (Raucher- bzw. Nichtraucherzimmer)
- Steuerung von Klima- und Lüftungsanlagen sowie Brandschutztüren über die BMZ
- BMZ vorzugsweise in der Nähe der Rezeption, da dort eine ständige Aufsicht möglich ist
Brandmeldeanlagen im Einkaufszentrum
Auch in Einkaufszentren ist eine Brandmeldeanlage überlebenswichtig. Der Schwerpunkt eines Brandschutzkonzeptes für Einkaufszentren ist die effektive und effiziente Evakuierung großer Menschenmassen.
Einkaufszentren, Supermärkte, Möbelhäuser und andere Verkaufsstätten mit einer Fläche (Verkaufsräume und Ladenstraße) von mehr als 2.000qm fallen gemäß der Musterbauverordnung in die Kategorie „bauliche Anlagen und Räume besonderer Art und Nutzung“ und unterliegen daher der Muster-Verkaufsstättenverordnung. Die Auslegung dieser erfolgt je nach Bundesland unterschiedlich. Zusätzlich integrierte Einrichtungen, wie Arztpraxen oder Garagen fallen unter eine zusätzliche Sonderbauverordnung.
Folgende Kriterien sind besonders für Einkaufszentren wichtig:
- Verkaufsfördernde Atmosphäre verlangt möglichst unsichtbaren Brandschutz
- Brandmelder ohne Auslösung bei schwankender Raumtemperatur durch hohe Besucherströme (Differenzierung zu Brandfall)
- Alarmierung von Feuerwehr und Center-Management durch BMZ
- Einwandfreie Akustik bei der Alarmierung, auch bei hohem Lärmpegel
- Mehrsprachige Evakuierungsanweisungen in allen Einrichtungen des Einkaufszentrums
- Steuerbare, digitale Fluchtwegschilder zur Änderung der Pfeilrichtung
Brandmeldeanlagen in der Industrie
In der Industrie hängen die Brandrisiken von der Funktion des Gebäudes ab. eben Produktionsanlagen, deren Maschinen ein hohes Maß an Wärme erzeugen können, sind Gefahrgutlager aber auch Mischbauten, welche Kantinen, Umkleiden etc. beinhalten sind zu beachten.
In diesen Fällen sind häufig Sonderbrandmelder notwendig, damit man den unterschiedlichen Umgebungen gerecht zu werden.
Gebäude oder Gebäudeteile im Bereich der Industrie und des Gewerbes, die der Produktion oder der Lagerung von Produkten und Gütern dienen, unterliegen der Muster-Industriebaurichtlinie (M IndBauRL).
Unter „Produktion“ wird hierbei die Herstellung, Behandlung, Verwertung und Verteilung von Gütern verstanden. Industrielle Anlagen, die lediglich der Aufstellung technischer Anlagen dienen oder Bauten, die überwiegend offen sind, fallen nicht unter die Industriebaurichtlinie. Ausgenommen sind auch Hochregallager mit Lagerguthöhen von mehr als 9m Höhe (Oberkante).
Der Brandschutz in der Industrie ist extrem bedeutsam, denn neben umfänglichen Sach- oder gar Personenschäden kann der Brand in einem Industriebetrieb auch lange Produktionsausfälle zur Folge haben.
Folgende Kriterien sind besonders für die Industrie wichtig
- Stetige Umbauten und Erweiterungen erfordern einen flexiblen Brandschutz
- Berücksichtigung unterschiedlichster Gebäudekategorien (Verwaltung, Produktion, Lager etc.)
- hoher Lärmpegel der Maschinen erfordert besondere Akustik bei Alarmmeldungen
- zusätzliche, optische Alarmmeldungen sind empfehlenswert
- Umgebungsspezifische Brandmelder zur frühzeitigen Branderkennung und Vermeidung von Löschschäden etc.
Worauf muss man achten, wenn man ein Unternehmen zum Thema Brandmeldeanlagen beauftragen möchte?
Es ist wichtig, dass es sich bei dem Hamburger Unternehmen um einen qualifizierten Fachbetrieb handelt.
Achten Sie aus diesem Grund auf vorliegende Zertifizierungen, bevor Sie ein Unternehmen beauftragen. Beispielsweise sollte das Unternehmen eine DIN-14675-Zertifizierung für Planer und Errichter von Brandmeldeanlagen besitzen.
Wir bei Elektro Hartmann verfügen über diese Zertifizierung und sind daher Ihr Experte für Brandmeldeanlagen Hamburg. Sie haben Fragen, Anmerkungen oder wollen eine Brandmeldeanlage in Ihrem Unternehmen einsetzen? Dann kontaktieren Sie uns noch heute!